Rückblick: Unsere SoLaWi auf der Bio-Diva

Die Solawi Vorderhaslach/Hersbruck auf der
BIODIVA in Nürnberg

von Maja

Vom 17. bis 19. Februar fand im Nürnberger Z-Bau erstmals die BIODIVA statt, eine „Messe für den Artenschutz“ in Begleitung der internationalen Bio-Lebensmittelmesse BIOFACH. Dahinter stand die Idee, sowohl auf die Bedeutung der Biodiversität (die Vielfalt des Lebens in Form von Genen, Arten und Ökosystemen) aufmerksam zu machen, als auch auf die akute Gefährdung dieser Vielfalt. Da das doch eher abstrakt klingt, sollte unmittelbar erfahrbar werden, was Artenvielfalt und Artenschutz bedeuten: zu sehen und hören gab es zahlreiche, thematisch sehr unterschiedliche Vorträge und Filme sowie Musik im Abendprogramm, zu riechen und schmecken ein breites kulinarisches Angebot an regionalen, ökologischen Speisen und Getränken. Besonderer Fokus lag dabei auf der Vielfalt alter Sorten. Für die kleinen Besucher/innen war ein Highlight sicher der Streichelzoo mit alten Nutztierrassen, wie auch ein nicht ganz alltägliches Kinderprogramm.

In einem großen Zirkuszelt kam man zur eigentlichen Messe, auf der hauptsächlich regionale Initiativen, Projekte, Verbände, Kunstschaffende, Kommunalbehörden, Unternehmen und Produzenten ausstellten, die sich alle auf die ein oder andere Weise für den Welt-und Artenschutz engagieren. Allgemein war dieser Teil der Messe im Verlauf der drei Tage zunehmend besser besucht, trotz Eintrittshürde und Wetterkonkurrenz.

Mittendrin mit dabei war der Stand unserer Solawi Vorderhaslach/Hersbruck, betreut von freiwilligen Ernteteiler/innen in so großer Zahl, dass der jeweilige „Schichtdienst“ bequem mit einem Besuch der kleinen, aber feinen Messe verbunden werden konnte. Wir kamen mit vielen interessierten Menschen ins Gespräch: Einige bestaunten die Maße unserer Superschmelz-und Kürbismodels, andere die relative Vielfalt der Früchte trotz vermuteter jahreszeitlich bedingter Engpässe. Es kam zum Austausch darüber, wie die allseits als großartig befundene Idee der Solawi weitergetragen werden kann und neue Gründungen ganz konkret unterstützt werden können. Möglichkeiten des „Hineinschnupperns“ in unsere Solawi auch ohne Mitgliedschaft etwa im Rahmen des Stammtischs oder der gemeinsamen sommerlichen Brunches und Feldaktionen wurden besprochen. Ebenso diskutiert wurde das ökologisch progressive Potential Frankens insgesamt. Fazit: Hersbruck hat einen erstaunlich guten Ruf in der Region, aber es gibt noch sehr viel Luft nach oben, besonders in Nürnberg. Wir führten also sehr gute Gespräche und freuten uns darüber, dass die Grundidee der Solawi oftmals entweder schon positiv bekannt war oder immer wieder unmittelbar überzeugen konnte. Auch in Sachen Mitgliederwerbung waren wir erfolgreich: einige neue Namen konnten wir umgehend in die Liste neuer Ernteteiler/innen aufnehmen. Herzlich willkommen!

Zu einem erfreulichen Gesamteindruck trug nicht zuletzt auch der Austausch mit zwei sehr ähnlichen Initiativen aus der Region bei: zum einen die Solawi Dollinger aus Thalmässing, die in Kooperation mit der Stadt Nürnberg verschiedene Depots im Stadtgebiet versorgt. Zum anderen der Verein „Dein Gemüse Selbsterntegärten e.V.“, der in Wetzendorf nördlich von Nürnberg Land, Saatgut und Equipment für die Bewirtschaftung des „eigenen“ kleinen Stück Bodens zur Verfügung stellt. Gerade mit solchen Gruppen besteht viel Potential zur regionalen Vernetzung, um voneinander zu lernen und miteinander gute Ideen weiterzuentwickeln.

Denn der Anspruch der BIODIVA ist und bleibt ein ernster: erst fünf Mal zuvor in der gesamten Erdgeschichte sind so viele Arten auf einmal ausgestorben; vom letzten Mal wissen wir alle: das waren die Dinosaurier. Es liegt heute an uns, ein erneutes Massenaussterben des Lebens auf der Erde zu verhindern, und dafür braucht es einen gesamtgesellschaftlichen sozial-ökologischen Wandel, und zwar sehr bald. Dass dieser Wandel aber schon begonnen hat und viel Schönheit, Genuss und Lebensqualität bereithält, das zeigt das Beispiel aller Ausstellenden der BIODIVA.

 

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